"Cyan Nights" von Blank Moment

Album Review

Die Hamburger Progressive-Metal-Band Blank Moment stellt ihr Album "Cyan Nights" vor. Es ist eine Mischung aus klassischen Prog-Rock-Merkmalen und der eigenen Definition von Progressive Metal Rock.

Wer die Länge der Tracks sieht, versteht sofort, was gemeint ist. Auf für Progressive-Rock typische Zehn-Minuten-Songs verzichtet das Quintett. Sänger Luke Monis setzt auf Pop-Gesang und lässt sich dazu von sphärischen Synthe-Melodien aus den Fingern des vom Keyboarders und Gitarristen Niko Dietrich begleiten. Gitarrist Benjamin Burau sorgt für abwechslungsreiche Saitenklänge. Leon Haden variiert in seiner Dynamik am Schlagzeug und bildet mit dem Bassisten Robin Fröhlich ein solides Fundament.

So startet die "Ouvertüre" mit einem Grammophon-Sound und Klavierintro, in das sich Legato-Streicher einfädeln. Ein Taktwechsel im 7/8-Takt zeigt: Hier gibt es Progressive Rock.

Smooth und dynamisch, so lässt sich der Charakter von Blank Moment beschreiben. Zu bekannten Progressive-Rock-Bands möchte man keine Parllelen ziehen, obwohl die Einflüsse zu hören sind. Blank Moment zeigen ihren eigenen Sound: Voll, ausgewogen und nie zu laut.

Der Song "Psycho" beginnt als zweiter Track mit wechselndem Takt-Schema und einem knackigen Gitarrenriff, bis Lukes Gesang einsetzt. Ab und zu bildet ein seichter Synthesizer einen sphärischen Teppich. Dynamisch ist auch dieser Song.

Rockige, ungerade und zweistimmige Gitarrenriffs wechseln mit Delay-Effekten, die solo und auch mit Gesang wunderbar harmonieren. Eine elektrische Snare-Drum löst zeitweise den Rocksound ab. 

Abwechslungsreiche Dramaturgie gibt es auch im Song "Stuck With Me". Singende und zweistimmige E-Gitarren erinnern an die 1980er-Einflüsse der Band. Es scheint, als wolle Blank Moment ihre gesamte Soundpalette von Tasten-, Gitarren- und Drum-Effekten präsentieren. So ist in diesem Song auch eine Orgel zu hören.

Etwas ruhiger klingt der vierte Song "Technicolor". Knackige Breaks und ein Flanger-Effekt im Gitarrensound werden im nächsten Track "Submerged" von einem ruhigen Synthesizer-Intro abgelöst.

"Politics" und "Erase You" sind ebenso dynamisch aufgebaut. Überraschend und dennoch passend wirken die Rezitativ-Passagen und erinnern an Nu-Metal-Bands der frühen 2000er.

"Green Mountains" startet mit einem fast schon Singer-Songwriter-aritgen Akusitkgitarren-Intro. Ein leicht hippieeskes Gefühl von Natur schleicht sich in das Ohr des Hörers und betont den Titel des Songs, doch bevor wir in einen Simon&Garfunkel-Modus verfallen können, führt uns die Metal-Gitarre zurück ins Genre der harten Klänge. Die Platte endet mit dem Song "War".

Unser Fazit

Es wirkt nicht so, als wollen Blank Moments alle erdenklich möglichen Soundeffekte in ein Album quetschen. Vielmehr hört man der Band die Freude am Ausprobieren an. Cyan Nights ist nicht irgendeine Prog-Rock-Scheibe. Sie ist innovativ!

CD Cover "Cyan Nights" von Blank Moment

Weitere Informationen über Blank Moment finden Sie auf den Seiten

 

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