PA-Anlage
Die PA ist eine Beschallungsanlage und steht für Public Address. Sie wird auch PA-System genannt. Sprache und Musik werden an das Publikum wiedergegeben und können die Verstärkung über große Flächen ermöglichen. Im englischen nennt sich die Bezeichnung PA 'Sound Reinforced System'.
Die Beschallungsanlage
Die PA in der Praxis
Häufig werden PAs vom Veranstalter gestellt, weil Aufwand und Transport sehr hoch sind. Diskotheken, Festivals, einzelne Club-Konzerte und viele weitere Veranstaltungen benötigen diese Systeme und haben Sie je nach Location technisch angepasst. Manche Musiker verwenden für ihre Touren jedoch auch ihre eigene Anlage.
Der Aufbau einer PA
Die Backline schließt an das PA-System an und wird von den Künstlern selbst mitgebracht. So können individuelle Bedürfnisse, Sounds und Wünsche angepasst werden. Die PA-Systeme sind häufig in Basslautsprecher und Mittel/Hochlautsprecher geteilt. Subwoofer können hinzugefügt werden. Die Lautsprecher haben unterschiedliche Abstrahlcharakteristiken. Der Schall ist von der Frequenz abhängig.
Zwei Subwoofer und zwei bis vier Mittel-Hochton-Lautsprecher dienen als PA-Grundlagensystem bei kleinen Veranstaltungen wie Geburtstagen, Hochzeiten, Vorlesungen und Bandauftritten. Große Festivals, Theatervorstellungen und Diskotheken sowie Zeltveranstaltungen benötigen vier Subwoofer und sechs Mittel-Hochton-Lautsprecher. Bis zu 40 Lautsprecher können bei großen Konzerten eingesetzt werden, die auf Bühnen als Türme aufgebaut werden. Sie werden miteinander verbunden und mit Fluggeschirr an Traversen aufgehängt, was man auch 'geflogen' nennt. Die Lautsprecheranordnungen werden als Flügel bezeichnet, als PA-Wing.
Größere Veranstaltungen benötigen sechs 18''-Tieftöner mit jeweils einem kW und zwei Doppel-21''-Tieftöner für die Bassfrequenzen. Line-Arrays haben sich mittlerweile bei Großveranstaltungen durchgesetzt. Ihr System erzielt bessere Soundergebnisse, weil sie bei Kugel- und Zylinderwelten größere Leistungsunterschiede aufweisen. Mehrere Kilowatt beträgt die Leistung der Verstärker von PA-Anlagen. Mehrere Endstufen mit hoher Leistung verfügen über einzelne Kanäle im linken und rechten Bereich, doch auch zusätzliche Kanäle wie eine Delayline können in den tiefen, mittleren und hohen Bereichen angesteuert werden.
Boxensysteme und Verkabelung
Aktivboxen verfügen über direkt eingebaute Verstärker in den Lautsprecherboxen. Die Verkabelung einer PA erfolgt auf mehreren Wegen. Der Signalweg beginnt auf der Bühne bei den Instrumenten. Sie werden mit XLR-Kabeln von Mikrofonen in eine Stagebox geführt. Von dort aus führt das Multicore zum Mischpult, ebenso über XLR-Kabel. Diese sind symmetrisch geschaltet, um das Auslöschen von potenziellen Einstrahlungen zu verhindern. Weitere Signalquellen wie CD-Einspieler können mit Cinch-Kabeln an das Mischpult angeschlossen werden. Insert-Kabel leiten Regelverstärker-Signale weiter. Diese Anschlüsse sind Klinkenstecker auf zwei Mono-Klinkensteckern. Diese Signale werden abgemischt und über den XLR-Weg im Multicore zu den Endstufen weitergeleitet. Sie stehen am Besten in der Nähe der Lautsprecher oder sind bereits eingebaut. Die Verbindung mit den Endstufen erfolgt über Lautsprecher-Speakon, EP5-Kabel oder auch XLR-Kabel, doch diese müssen anders als die XLR-Mikrofonkabel geschaltet sein.
Besondere Buchsen verbinden Endstufen und Lautsprecher. LAN und WAN sind in moderne Beschallungsanlagen integriert. Dort wird die Sprache direkt an der Sprechstelle digitalisiert und vom Verstärker in analoge Signale umgewandelt. Parametrische Equalizer oder digitale Signalprozessoren – DSP – sind die Zwischenstufen, durch die die Daten laufen. Rückkopplungen sind ein besonderes Thema bei PA-Anlagen, sodass sich diese Anlagen von Hi-Fi-Anlagen unterscheiden. Robust, schwer und die Schwingungsfreiheit sind Charakteristika der PA, weil sie hohe Schalldrücke erzeugen müssen. Tontechniker verfügen über die besonderen Kenntnisse, die für die Verkabelung einer PA notwendig sind. Reflexion und Nachhall müssen in den großen Räumen reduziert werden, sodass ein großes Publikum notwendig ist.
Die Technik wird also durch laufzeitverzögerte Stützlautsprecher, vertikal orientierte Lautsprecherarrays und horizontal orientierte Lautsprechercluster sowie Waveguides wie zum Beispiel Hornlautsprecher optimiert. Hierbei müssen Haas-Effekt, Trading und Laufzeit- und Pegeldifferenz berücksichtigt werden. Schallpegel, Betriebssicherheit und Handling sind weitere Punkte, die bei einer PA bedeutsam sind. Die PA wird durch ein Mischpult gesteuert, das den Vorverstärker bildet und mit Endstufen verbunden wird. Das Monitoring gewährleistet, dass die Künstler sich auf der Bühne hören können und ist somit ein wichtiger, ergänzender Bestandteil beim Aufbau einer PA-Anlage.
Mobil in modernen PA-Anlagen
Moderne PA-Anlagen verfügen nicht mehr grundsätzlich über das Mischpult als Zentrale in Form eines Konsolenmixers. Kleine Räume lassen diese Platzierung oftmals nicht zu, weil an dieser Position das Publikum steht. So bedient man sich der Funktechnik. Dabei steht die Stagebox mit allen Effektgeräten wie Hall und Kompressor auf der Bühne. Das Bedienfeld des Mixers wird per Tablet oder Notebook angesteuert. So ist der Tontechniker mobil und positioniert sich an der optimalen Stelle im Veranstaltungsraum. Er hat den optimalen Zugriff auf das Geschehen.
Der Vorteil ist, dass das Multicorekabel, eine häufig verfluchte Stolperfalle, dadurch wegfällt. Auch die Aufbauzeit und die Hardware wird verringert; das Ladevolumen minimiert. Der Nachteil hingegen ist, dass der schnelle Zugriff bei Problemen auf einem Kanal häufig durch die geringe Größe des Bildschirms bei einer größeren Anzahl an Kanälen erschwert wird.
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Bildquelle: Hartwell Davis auf Pixabay