Conga - Trommel aus Kuba mit afrikanischen Wurzeln

Als einfellige Fasstrommel ist die Conga ursprünglich ein afrikanisches Instrument. Sie wurde in Kuba aus Vorgängern verschiedener afrikanischer Traditionen entwickelt und ist in der Tanzmusik als weit verbreitet.


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Die gottgeweihte Trommel

Historische Entwicklung

Der Vorläufer der Conga wurde in Westafrika gebaut und nennt sich Bougarabou. Parallelen zur Kpanlogo gibt es außerdem. In Lateinamerika und in der Karibik wurde die Conga erstmals als reguläres Orchesterinstrument gespielt. In Kuba wird sie auch tumbadora, rebajador, buleador, saldor oder tres golpes genannt. Ihre Nennung hängt von der Abstammung, Region und dem Rhythmusstil ab und entspringt dem Karnevalsrhythmus im Osten von Kuba. In der populären Tanzmusik wird sie mit Händen und in der traditionellen kubanischen Folkloremusik mit Stöcken gespielt. Drei heilige Trommeln betonen die religiöse Bedeutung, die die Trommeln in westafrikanischen Kulturen haben. Sie waren unterschiedlichen Göttern geweiht und haben ihren historischen Ursprung ebenso im Zeitalter der Sklaverei, als Sklaven nach Lateinamerika verschleppt wurden.

Bauformen

70-90 cm beträgt ihre Höhe. Ihr Durchmesser mit unterschiedlich. Meistens ist sie aus Holz oder Fiberglas gefertigt und wird senkrecht aufgestellt. An der Oberseite ist ein Schlagfell aus Tierhaut gespannt. In Lateinamerika besteht dies aus Rind, in Europa und Nordamerika aus Büffel, weil es preisgünstiger ist. An der Unterseite ist die Conga offen. So ist der Felldurchmesser etwas größer als die Öffnung. Die Conga hat einen Durchmesser von 11 ¾ '', die etwas höher klingende Quinto 11''. Die tiefer klingende Tumba hat einen Durchmesser von 12 ½ ''. Die Requinto und die Super-Tumba sind weitere Bauweisen. Tumbao, Bolero und afroamerikanische Rumba sind typische amerikanische Rhythmen. Im zweier- bis Fünfer-Set wird die Congain der lateinamerikanischen Tanz- und Jazzmusik gespielt und ist damit eine Vorlage für die Setups der heutigen modernen Ensembles. Auch die Popmusik bedient sich dieser Sets.

Spieltechnik

Die rechte Hand führt in der kubanischen Spieltechnik bei Rechtshändern und schlägt mit ihren Grundschlägen mit der flachen Hand auf das Fell. Diese sind der offene Schlag, oder auch open und abierto genannt wird, der Bass, also der bajo, der peitschenartige Slap, seco, der Tip, tapadao und der kaum hörbare, gedämpfte Schlag, der muffled. Basstöne werden in der Mitte des Fells gespielt, alle anderen am Rand der Conga. Mit geschlossenen Fingerspitzen wird der Slap gespielt, wobei die Hand leicht angewinkelt ist und der Handballen auf dem Trommelrand liegt. Weniger laute Töne erzeugt die nicht führende Hand auf der Fellmitte, die leicht wippend gespielt wird. Die Floating-Hand-Technik nennt sich jene Spielweise, bei der die Handballen zu den Fingerspitzen zurück bewegt werden. Die kubanische Technik wird auch Netto-Spielweise genannt und ist die Alternative zur brutto- oder hand-to-hand-spielweise, bei der abwechselnd mit der rechten oder linken Hand geschlagen werden. Die Pausen nennt man Tips.


Bildquelle: Photo by Luz Mendoza on Unsplash