Der perfekte Soundcheck
Ein guter Soundcheck ist für ein gelungenes Konzert unentbehrlich. Er liefert die Grundlage für einen ausgewogenen Sound. Damit die Zusammenarbeit zwischen Tontechniker und Musiker ausgezeichnet funktioniert, werden hilfreiche Tipps vorgestellt. Zunächst ist jedoch die Vorbereitung wichtig: Der Technical Rider.
Die Pflicht vor der Kür
Der Technical Rider
Der Technical Rider wird auch Tec Rider genannt und ist eine Bühnenanweisung, sodass der Mischer in der Location vor dem Auftritt auf das technische Equipment vorbereitet werden kann. Er enthält alle wichtigen Informationen. Er sichert die Band ab, damit sie vor Ort alles zur Verfügung hat und vor unangenehmen Überraschungen bewahrt wird. Er muss stets aktualisiert werden. Schließlich können sich die Playlist, das Repertoire und hinzukommende Instrumente ändern und somit auch die Anforderungen an den Tontechniker. Was wie wo verkabelt werden soll, muss vorher kommuniziert werden. Notlösungen kann jeder professionelle Tontechniker dann einplanen. Ein Beispiel für einen Rider ist folgende Auflistung:
- 1 x Bassdrum
- 1 x Snaredrum
- 1 x HiHat
- 2 x Toms
- 2 x Crashbecken
- 1 x Ridebecken
- 1 x Bassverstärker
- 1 x E-Gitarrenverstärker
- 1 x Stereo Keyboard
- 1 x Lead Gesang
- 2 x Background Gesang
So kann sich der Techniker eine Patchplan überlegen. Die Anzahl der Musiker ist die zweite Information, denn die Anzahl der Monitorboxen muss ebenso eingeplant werden, falls kein In-Ear-System genutzt wird. Auch diese Information sollte auf dem Rider stehen. Zusätzlich müssen die genutzten Frequenzen in Mono und Stereo notiert werden. Außerdem muss ein Stageplot, also die Position der einzelnen Musiker auf der Bühne, notiert werden. Eine Kontaktadresse gehört ebenso auf den Rider, sodass Rückfragen und Sonderwünsche bezüglich des Klangs vorab geklärt werden können. Sogar Wünsche zum Catering gehören auf den Rider. Ob Mikrofone, Stative und Verkabelung von der Location gewünscht werden, sollte ebenfalls aufgelistet sein. Muster-Rider gibt es im Internet als Vorlage.
Allgemeine Hinweise zum Soundcheck
Beim Soundcheck sollten nur Signalquellen angeboten werden, die auch beim Auftritt verwendet werden. Es sollte zwar jede einzelne Trommel des Drumsets gut klingen, doch akribisches justieren für nicht verwendete Toms raubt unnötige Zeit. Die Lautstärken der Sounds sollten ebenfalls abgeglichen werden. Beim Keyboard sollten beispielsweise die gespielten Sounds schon vorab dieselbe Lautstärker haben. Auch die Gitarreneffekte sollten mit ihren cleanen und Overdrive-Effekten bereits angeglichen sein.
Die Reihenfolge
Zunächst beginnt man mit dem Soundcheck des Schlagzeugs. Es folgen Bass und Harmonieinstrumente wie Gitarre und Tasten. Zum Schluss wird der Gesang abgestimmt. Soundcheck-Disziplin ist zwar obligatorisch, doch häufig kann ein Chaos entstehen, weil es vor dem Auftritt viel zu beachten gibt. Idealerweise sollte der Tonmeister konzentriert arbeiten können und sich der Reihenfolge nach mit den einzelnen Musikern abstimmen. Hilfreich ist ein Song der Setlist als Soundcheck-Song zu nutzen. Wenn nach dem ersten Durchlauf Unzufriedenheiten auftreten, sollten auch hier die Bandmitglieder ihre Wünsche nacheinander äußern. Für die Korrekturen sollte die Band ebenfalls geduldig sein.
Der Gesangssoundcheck
Alle Dynamik-Parameter sollten abgedeckt sein: laut, leise, Effekte und unterschiedliche Gesangssounds. Gerade beim Gesang ist es wichtig, laut genug zu singen, den Abstand zum Mikrofon bei gleichbleibender Gesangslautstärke konstant zu halten und dadurch dem Bühnentechniker ausreichend Puffer zu bieten, um am Monitor lauter gestellt zu werden. So fallen Nebengeräusche und Feedbacks weg. Weil der Gesang das schwächste Instrument einer Live-Performance ist, sollten gegebenenfalls andere Instrumente leiser gestellt werden. Auch die Position des Schlagzeugs ist eine Überlegung wert. Manche Bands bevorzugen nicht die Mitte der Bühne direkt hinter dem Sänger, sondern eine andere Position.
Der Monitorsound
Ausgewogenheit ist beim Gesang sehr wichtig. Wenn man sich nicht hört, neigt man zum Schiefsingen. Bei mehrstimmigem Gesang sollte der Background gut zu hören sein, aber nicht überdecken. Hall verleiht der Gesangsstimme Raum. Bandinstrumente sollten auf den Gesangsmonitor gelegt werden, die auf der Bühne vom Sänger nicht gut gehört werden und für Intonation, Rhythmus und Timing benötigt werden. Das eigene Mikro hilft ebenfalls für die Sicherheit, doch kurze Experimente mit anderen Mikros, die beispielsweise von den Clubs angeboten werden, sollten nicht obligatorisch abgelehnt werden. Es kann sein, dass sie dem Sound der Location eher gerecht werden.
Feedbackzonen checken
Wenn das Mikro in der Hand gehalten wird, sollte es auf Brusthöhe ruhig und mit angewinkeltem Arm gehalten werden, sodass keine Feedbacks entstehen können. Die Kapsel sollte nach oben zeigen, wenn nicht gesungen wird. Auch hier wird das Mikro wieder auf Brusthöhe gehalten. Feedbackzonen sollten beim Soundcheck unbedingt abgesteckt werden, wenn sich der Sänger mit dem Mikro in der Hand auf der Bühne bewegt.
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