Bob Dylan - Musiker und Nobelpreisträger für Literatur
Bob Dylan wurde als Robert Allen Zimmerman in Duluth, Minnesota geboren. Als amerikanischer Musiker und Lyriker beeinflusste er das 20. Jahrhundert maßgeblich. Im Jahr 2016 erhielt der den Nobelpreis für Literatur. Der Sänger, Gitarrist und Pianist spielt außerdem Orgel und Mundharmonika.
Vom Folk zur Rockmusik
Dylans Herkunft
Bereits als Jugendlicher hörte Dylan Musik von Hank Williams, Little Richard, Chuck Berry und Buddy Holly. Diese Musiker waren seine Inspiration für den größten Wunsch, selbst Sänger und Gitarrist zu werden. Ebenso interessierte sich Dylan für die literarischen Werke von John Steinbecks und erhält von seinen Eltern eine Förderung seines musikalischen Talents. Dylans Cousin lehrte ihm das Klavier spielen.
Als Dylan zu Gitarre wechselte, übte er Blues-Standards aus dem Radio. Elvis Presley war ein weiteres Idol des jungen Musikers. In der High School trat er als Mitglied der Gruppe 'The Jokers' auf, die sich später mit Coverversionen als die Band 'The Golden Chors' umformatierte. Im September 1959 belegte Dylan in der University of Minnesota in St. Paul als Hauptfach Musik. In seinem Wohnviertel Dinkytown kam er dadurch mit der Folkmusik von Pete Seeger, 'The Kingston Trio' und Woody Guthrie in Kontakt und war von dessen Technik fasziniert.
Der Beginn einer Karriere
Nachdem er unter seinem Künstlernamen 'Bobby Zimmerman' aufgetreten war, wechselte er zum Nachnamen 'Dylan'. Zahlreiche Geschichten kursieren über die Inspiration zu diesem Namen. Dylan strebte nun ein ernsthaftes Dasein als Musiker an und unterbreitete diesen Vorschlag seinen Eltern, die ihm jedoch ein Ultimatum setzen: Stelle sich innerhalb eines Jahres kein Erfolg ein, müsse er an der Universität einen konventionellen Beruf erlernen. Im New Yorker Stadtteil Greenwich Village fasste Dylan im Jahr 1961 Fuß und lernte die 'Beatniks' kennen. Deren gut besuchte Konzerte erzeugten die Beatnik-Bewegung in der Folkmusik und inspirierten Dylan in seiner Kunst.
Auch sein gesellschaftskritischer Fokus wurde geschärft. So entstanden die sogenannten Love/Hate-Songs 'Dont't Think Twice', 'It's All Right', 'Boots Of Spanish Leather' und 'Ballad In Plain D', die den bisher ausschließlich romantisch angehauchten Liebesliedern eine düstere Variante hinzufügten. Dylan hatte seinen ersten professionellen Auftritt am 11. April 1961 im Vorprogramm von John Lee Hooker. John Hammond wurde auf Dylan aufmerksam und nahm ihn im Herbst für das Major-Label Columbia unter Vertrag. Trotz einer finanziell geringen Beteiligung von fünf Prozent willigte Dylan ein, erhielt mit seinen Alben 'The Freewheelin' Bob Dylan' und 'The Times They Are a-Changin'' den Durchbruch und beklagte den militärisch-industriellen Komplex mit dem darauf folgenden Song 'Masters Of War'.
Politik, Rockmusik und Wandel
Beim 'Civil Rights March' nach Washington hielt Martin Luther King seine berühmte Rede 'I Have A Dream' und auch Bob Dylan trat an diesem 28. August 1963 auf. Der Kalte Krieg, Rassenunruhen und soziale Reformen beeinflussten Dylan zwar maßgeblich in seiner Kunst, doch seine Rolle als Symbolfigur und Idol jener Zeit lehnte er mit seinen 25 Jahren ab. Er konzentrierte sich weiterhin auf seine Musikkarriere und stellte sich eine Begleitband zusammen. Zuerst wurde Dylans Hinwendung zur elektrischen Gitarre vom Publikum abgelehnt, sodass er bei einem Konzert sogar von der Bühne abging, doch nachdem der Moderator Peter Yarrow ihn zurück gebeten hatte, beendete Dylan das Konzert mit Akustikgitarre und Mundharmonika.
Trotzdem wurde Dylan zum Rockstar. Die Alben 'Bringing It All Back Home', 'Highway 61 Revisited' und Blinde On Blonde' zeigen diesen Wandel. Dem Druck der Journalisten hielt er durch absurde Antworten stand, weil er sich nicht als Verräter der Folkbewegung sah. Dennoch zehrte diese Belastung an seiner Gesundheit. Auch sein Drogenkonsum blieb der Öffentlichkeit nicht fern. Erst ein Motorradunfall am 29. Juli 1966 brachte den Wandel in Dylans Lebensstil. Weniger Konzerte, mehr Familienleben und die Berücksichtigung seiner Gesundheit hatten nun Priorität. Er wandte sich jedoch nicht von der Musik ab, sondern orientierte sich an der Country-Musik. So entstanden beispielsweise Projekte mit dem Country-Musiker Johnny Cash. Auch Neil Young und die 'Byrds' arbeiteten in dieser Zeit mit Dylan zusammen und gestalteten den Country-Rock.
Dylans Krise
Trotz einer erfolgreichen Welttournee im Jahr 1978 fühlte sich Dylan zunehmend ausgebrannt und besuchte einen dreimonatigen Bibelkurs der Vineyard-Bewegung. In den 1980ern ebbte Dylans Erfolg ab. Die Alben 'Infields' und 'Empire Burlesque' wurden zwar noch mit hochkarätigen Songs gefeiert, doch 'Knocked Out Loud' und 'Down In The Groove' wurden von den Kritikern verrissen. Alkoholprobleme waren die Folge von Dylans Krise. Sein Beitrag beim 'Live-Aid-Konzert' am 13. Juli 1985 hingegen war ein Erfolg. Erst ab dem Jahr 1988 erlebte Dylan eine Aufschwung und startete seine inoffiziell bezeichnete 'Never Ending Tour' mit circa 100 Konzerten pro Jahr rund um den Globus. 'In der Rock And Roll Of Fame' wurde er ebenfalls aufgenommen und produzierte mit diesem neuen Schwung das Album 'Oh Mercy'.
Den Grammy für sein Lebenswerk erhielt er im Jahr 1991. IM November 1994 nahm er für die 'MTV-Unplugged-Reihe' ein Live-Album und eine DVD auf und auch das 'Woodstock-I-Festival' wurde durch seinen Auftritt bereichert. Weitere Alben wie 'Self Portrait', 'New Morning' und 'Planet Waves' folgten und auch Filmmusik gehört durch den Western 'Paul Garrett jagt Billy The Kid' in Dylans Repertoire. Seine Hymne 'Knockin' On Heaven's Door' entstand für diesen Film. Seine Alben 'Before The Flood' und 'Blood On The Tracks' waren die Vorboten für Dylans legendäres Projekt 'Rolling Thunder Revue', das im Jahr 1975 startete. Ein musikalischer Wanderzirkus trat mir unterschiedlichen Musikern an zahlreichen Orten in den USA auf.
Ikone und Filmemacher
Zwei Ehrendoktortitel bezeichnen Dylan als eine Ikone des 20. Jahrhunderts, weil die gegenseitige Prägung von seinen Liedern und des jeweiligen Zeitgeistes einen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Metaphern und literarische Verweise erhaötem Einzug in Dylans Songs und fusionieren mit seiner Musik auf komplexe Art und Weise. Außerdem ist Dylan ein begnadeter Zeichner und Maler. Bleistift und Kohle gehören zu seinem Werkzeug. Joe Cocker, Eric Clapton, Rod Stewart und Van Morrison sind Musiker, die von Dylan inspiriert wurden. Seine Songs wurden häufig gecovert und neu interpretiert.
Eine dreiteilige Autobiografie erschien unter dem Titel 'Chronicles' und wurde ebenfalls veröffentlicht. Der US-amerikanische Regisseur Martin Scorsese arbeitete Dylans Karriere in seiner im Jahr 2005 erschienenen Dokumentation 'No Direction Home – Bob Dylan' auf. Dylan führte in einem vierstündigen Kinofilm mit dem Titel 'Renaldo & Clara' selbst Regie. Das Drehbuch zum im Jahr 2003 erschienen Film 'Masked And Anonymus' stammt aus seiner Feder. Es folgten weitere Alben und das im März 2020 veröffentlichte musikalische Gedicht 'Murder Most Foul', dessen Titel ein Zitat aus Shakespeares 'Hamlet' ist.
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Bildquelle: Rowland Scherman / Public domain